Ausführliche Geschichte der Kindertageseinrichtung St. Josef
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Der Weg von der Kleinkinder- Kinderbewahranstalt in Dillingen ab 21. November 1837 zur Kindertageseinrichtung St. Josef 2012 in den letzten 175 Jahren unter der Verantwortung und inhaltlichen Gestaltung der Dillinger Franziskanerinnen in Zusammenarbeit mit verschiedenen Trägerschaften.

Das Engagement in der Erziehung und Bildung junger Menschen hat in der Gemeinschaft der Dillinger Franziskanerinnen eine lange Tradition; sie sind eine Lebens- und Glaubensgemeinschaft von Frauen, die sich seit 1241 am Evangelium Jesu Christi und an Leben und Worten des heiligen Franziskus orientiert und auf dieser Grundlage auf die Nöte der jeweiligen Zeit antwortet. Erziehung und Bildung von Kindern wuchs der Gemeinschaft als Aufgabe besonders im 20. Jahrhundert zu.

Als „Meisterin“, Bezeichnung für die verantwortliche Schwester der Gemeinschaft, führte Sr. M. Theresia Haselmayr diese nach der Neuzulassung des Klosters ab 1836 bis zu ihrem Tod 1878.

Als junge Schwester, geboren und aufgewachsen in Dillingen, war sie als Lehrerin in der Mädchenschule tätig, sie kannte viele Dillinger Familien und die Nöte besonders der alleinerziehenden Mütter. Ihr Herz und ihr Blick für die Kinder, die wenig Fürsorge, Betreuung und Förderung erfahren konnten, weil die Eltern tagsüber arbeiten und die Kinder in den Wohnungen zurücklassen mussten, war vermutlich mit ausschlaggebend, dass 1837 im Kloster die Kleinkinderbewahranstalt eröffnet wurde. Zudem war es nach der Säkularisation Auftrag der Schwestern sich für die Weiterführung der Mädchenbildung in Dillingen einzusetzen. Dazu kam die Ermutigung des Dekans und Stadtpfarrers Remigius Vogel an die Ordensgemeinschaft, die Betreuung der armen und kleinen Kinder zu übernehmen. Schwestern, die für die damalige Mädchenschule ausgebildet waren, übernahmen die Betreuung und Förderung der kleinen Kinder. Die nächsten Schritte können wir aus der Chronik des Mutterhauses lesen.

Tafelbild (von 1775) Mutterhaus der Dillinger Franziskanerinnen: Klosterkirche, Mutterhaus und gegenüberliegende Landwirtschaft, Gästehaus. So etwa wird auch 1837 die Anlage gewesen sein.

Am 06. Nov. 1837 wird in der Chronik berichtet:

„Den 5. Nov. hat die Feiertagschule ihren Anfang genommen. Den 6. Nov. 1837 hat man die Mauer von der Pforte (d. Klosters) in das Apothekerstübchen eingebrochen, um eine neue Türe einzusetzen, weil dieses Stübchen in Zukunft zu einer Kinderbewahranstalt verwendet wird“

15 Tage später lesen wir in der Mutterhauschronik 1837 als  Eintrag am 21. November:

„Den 21. Nov. nahm die Kleinkinderbewahranstalt den Anfang, auch setzte man diesen Tag den Mariensteiner Balsam an.“ Die Chronistin fügt die Ereignisse dieses Tages aneinander an und berichtet nur die Tatsache des Anfanges der Kleinkinderbewahranstalt.

Mehr erfahren wir aus dem Antwortbrief des Stadtmagistrates Dillingen an die Meisterin Sr. M. Theresia Haselmayr. Die Schwestern baten den Stadtmagistrat Dillingen um Unterstützung für notwendige Arbeiten, damit die Errichtung der Kleinkinderbewahranstalt möglich werden kann.

Die Antwort  des Stadtmagistrates vom 2. Nov.1837:

„Das Anerbieten des Kloster-Konventes, dahier ebenfalls eine Kleinkinder-Bewahranstalt zu errichten, bekundet auf rühmliche Weise den hehren Sinn der Ordensfrauen für eine frühzeitige Bildung und das Gedeihen der zarten Jugend und hat darum die diesseitige Anerkennung nicht verfehlt.
Indem man sich in Folge dessen verpflichtet hält, im Namen der Eltern und Vormünder etc. das Wohlgefallen und den vorläufigen Dank hiermit auszusprechen, erklärt sich der Magistrat noch, daß sowohl die zugemutete Herbeischaffung des zur Beheizung erforderlichen Holzes als auch die anzubringende neue Türe nach mitgeteiltem Wunsche sogleich besorgt werde.
Mit voller Hochachtung geharrt
Bürgermeister Wieser“

1849 bis 1854 wird in den klösterlichen Rechnungsbüchern von den Kosten für eine Kleinkindschule und eine höhere Kleinkindschule berichtet.

„Bewahranstalt – Kleinkindschule, höhere Kleinkindschule“ werden als Begriffe verwendet und deuten darauf hin, dass Kinder vom Säuglings- bzw. Kleinstkindalter bis zur Einschulung „Pflege“ und „Bewahrung“, aber auch „Bildung und Förderung“ in der Einrichtung durch die Schwestern erfahren haben. Der Bedarf für Kinder im Vorschulalter, Betreuung und Förderung zu erhalten, zeigte sich im ganzen Land. Familienstrukturen veränderten sich durch die Industrialisierung, das Bild vom Kind und von seiner Entwicklung bekam durch die Entwicklungspsychologie und Pädagogik ein neues Profil. Darum sind europaweit (z. B. Pfr. Oberlin; Robert Owen; Friedrich Fröbel; Maria Montessori) viele Aufbrüche zu beobachten, die Antworten auf die Nöte der Familien und ihrer Kinder suchen und gestalten.

1857 kauften die Franziskanerinnen einen Teil des ehemaligen Dominikanerinnenklosters. Dorthin wurden unter dem Patronat des hl. Josef die Lehrerinnenbildungsanstalt und Töchterschule verlegt; auch die Kinderbewahranstalt fand dort Herberge, denn diese besuchten durchschnittlich 70-80 Kinder, während der Sommermonate bis 100 Kinder. Für diese große Kinderschar war im ehemaligen Apothekerstübchen im Mutterhaus zu wenig Platz.

1885 steht ein weiterer Umzug für die kleinen Kinder an. Der Anlass dazu war, dass in Dillingen ein Krippenverein gegründet wurde.

Stadtpfarrer Franz Xaver Wankenmüller sah, dass viele arme Familien und alleinerziehende Mütter für ihre Säuglinge unter den sehr schwierigen Lebensumständen schlecht sorgen konnten. Darum gründete er 1884 mit Frauen und Männern aus Dillingen einen Krippenverein. Der Krippenverein erwarb das Haus des Apothekers Fichter und den dazugehörigen großen Garten.

In Zusammenarbeit mit den Dillinger Franziskanerinnen begann der Krippenverein die Kinderkrippe, die Kinder ab 14 Tagen aufnahm. Dazu fand die Kinderbewahranstalt Aufnahme im Haus, die aus dem Schulhaus St. Josef in das Haus des Krippenvereins übernommen wurde.

Das Haus, das der Krippenverein erworben hatte, war zu klein für die vielen Kinder, so plante der Krippenverein ein größeres und zweckdienlicheres neues Haus zu bauen. Auch die  Nachfolgerin von Meisterin Sr. M. Theresia Haselmayr, Sr. M. Angelina schreibt an den Stadtmagistrat und bittet um Unterstützung für dieses Vorhaben. Der Stadtmagistrat gibt am 21. Juni 1885 die Zusage, dass an den Krippenverein jährlich eine Unterstützung von 200 M gegeben wird, wenn die Kinder der Kinderbewahranstalt in dem Anwesen des Krippenvereins aufgenommen werden, dazu wurde die bisherige Übung Holz und Weihnachtsgeschenke an die Kinderbewahranstalt zu verabreichen, beibehalten.

Ab 1905 wird für einen Neubau geplant, die finanziellen Mittel reichen jedoch nicht für die gewünschte große Einrichtung, die ein Haus werden soll, in dem Krippen- und Kindergartenkinder, ein Säuglingsheim und Räume für Mädchen (Haushaltungsschule, Kochschule und Mädchenheim) Platz bekommen.

Eine neue Planung entsteht und in zwei Jahren Bauzeit wird die neue Krippe gebaut und 1910 bezogen. Verantwortlich ist als Vorsitzender in dieser Zeit Stadtpfarrer Niedermaier, sein Nachfolger Stadtpfarrer Sauter kann 1910 das neue Haus einweihen.

Im neuen Haus des Krippenvereins, Ölberggasse 2, haben Krippenkinder, Kindergartenkinder und im Obergeschoss Mädchen für ihre Gruppenstunden Platz. Zudem wohnen zwei Mietparteien rechts und links im Obergeschoss. Die Schwestern übernehmen den Dienst in der Krippe und Kinderbewahranstalt, sie sind als Erzieherinnen und Hausfrauen für das Wohl der Kinder verantwortlich und üben diesen Dienst gegen eine geringe Vergütung durch den Krippenverein (200 Mark im Jahr für alle Schwestern) aus. Finanzielle Not begleitet das Haus von Anfang an. Immer wieder wird von den Verantwortlichen des Krippenvereins und von den Schwestern, die im Haus arbeiten, bei der Stadtverwaltung und bei den Bürgern um Unterstützung für den Unterhalt des Hauses gebeten.

Bild: Haus in der Ölberggasse 2

1913 wird auf Bitte des Stadtmagistrates in der Krippenanstalt ein Beratungszimmer für die hygienische Behandlung von Säuglingen eingerichtet und am 18. Juni 1926 eine Satzung für eine Kinderschule mit einem Lehrplan nach Fröbel erstellt. Für die Kinderschule übernimmt seit 1920 die Stadt Dillingen die Trägerschaft, sie steht weiter unter der pädagogischen Leitung der Schwestern. Die Schwestern führen im Erdgeschoss für Kinder, die für die Krippe zu groß sind, aber noch nicht in der Kinderschule aufgenommen werden, eine weitere Kleinkindergruppe im Haus. Die Gruppenräume für die Mädchen im Obergeschoss weichen dem Kindergarten, 1963 beginnt im Obergeschoss auch eine Hortgruppe.

Kindertagheim St. Josef in der M. Theresia Haselmayrstr. 2; im Jahr 2009; mit je zwei Krippen- und Kindergartengruppen unter der Trägerschaft der Dillinger Franziskanerinnen, Provinz Maria Medingen.

Der Bedarf an Plätzen  für Kindergartenkinder aus Dillingen steigt ab den 1960iger Jahren.

Stadtbaumeister von Dillingen, H. Greck, plant zusammen mit den Schwestern, die zu dieser Zeit als Erzieherinnen im städtischen Kindergarten tätig sind und der damaligen Leiterin des Kindergärtnerinnen- und Hortnerinnenseminars, Sr. M Dietgard Weißenberger OSF, den Umbau des „Waisenhauses“ an der Kapuzinerstr. 31. Das ehemalige Waisenhaus hatte zwischenzeitlich als Berufsschule gedient. Der bisherige Haupteingang wird verlegt, ein Treppenhaus angebaut, das zu dem neu erbauten Bewegungsraum eine Verbindung herstellt, dort wird der neue Zugang zum Haus von der Waisenhausgasse her eingerichtet. Für die Gestaltung der Gruppenräume wird besonders auf die Möglichkeit der Umsetzung des sog. „Raumteilverfahrens“ geachtet. Mater Schörl (Österreich), eine Maria Ward Schwester, war federführend für dieses Konzept, in dem Kinder in einem gegliederten Raum eigene Spielerfahrungen machen können. Für die Neuplanung im Dillinger Kindergarten gibt das „Raumteilverfahren“ Orientierung, Impulse aus der Montessori- Pädagogik werden ebenfalls im neuen städt. Kindergarten aufgenommen und umgesetzt.

Vier Ordensschwestern und zwei weltliche Erzieherinnen beginnen im Sept. 1965 in der Kapuzinerstr. 31 im neu umgebauten städt. Kindergarten ihren Dienst. Die Schwestern wohnen im Dachgeschoss des Hauses. 1991 endet der Dienst der letzten Ordensschwester in diesem Haus. Mit einer pädagogischen Neuausrichtung entsteht die Kindertageseinrichtung „Abenteuerland“. Zum September 2010 überträgt die Stadt Dillingen als bisheriger Träger die Betriebsträgerschaft an die kath. Pfarrkirchenstiftung St. Peter, in deren Auftrag die Dillinger Franziskanerinnen die Einrichtung weiter führen.             

1972 kann der Krippenverein die finanzielle Anforderung für die Führung der Einrichtung nicht mehr tragen. Es ergeht an die Dillinger Franziskanerinnen die Anfrage, ob sie die Trägerschaft in Zukunft übernehmen und das Haus erwerben. Die Gemeinschaft sieht die dringliche soziale und pädagogische Aufgabe und stimmt einem Kaufvertrag und der Übernahme der Trägerschaft zu. Die Einrichtung steht unter dem Schutz und Patronat des hl. Josef.

Der Bedarf an Bildung und Betreuung in Ganztagesplätzen mit dem Angebot von täglich frisch gekochtem Mittagessen für Kinder vom Kleinkindalter bis zur Einschulung zeigt sich auch in Dillingen. Die 50 Plätze im Kindergarten und 24 Plätze in der Krippe sind ausgebucht, einige Plätze sind mit Vormittags- und Nachmittagsplätzen doppelt belegt. Im weiten Umkreis ist unsere Krippe die einzige, so kommen Kinder auch aus dem benachbarten Württemberg und vielen Orten aus der näheren und weiteren Umgebung, deren Eltern in Dillingen berufstätig sind. Die Kinderkrippe wird ohne öffentliche Zuschüsse weiter geführt, das Defizit trägt die Ordensgemeinschaft.
Die letzte Franziskanerin in der Leitung des Kindergartens St. Josef verlässt zum Ende des Kindergartenjahres 2006 das Haus; ihr folgt eine weltliche Leiterin.  Eine pädagogische Konzeption, für den kirchlichen Kindergarten, die sich an den Ideen und der Methode von Maria Montessori orientiert, wird erarbeitet und umgesetzt. Die Kinderkrippe wird weiter von einer Dillinger Franziskanerin geleitet.

Logo

Mit dem Team von Krippe und Kindergarten St. Josef wird im Frühjahr 2010 mit der Agentur Walter aus Gundelfingen ein Logo für die Kindertageseinrichtung St. Josef erarbeitet.

Das Logo zeigt:

  • zwei verschieden große Kinder
    in der Mitte
  • die Kinder sind in Bewegung
    und in Kontakt miteinander
  • eine goldene Figur mit einem Stab,
    die ihren Arm schützend um die Kinder legt
  • einen schwungvollen blauen Weg, der nach oben offen ist
  • die Worte: St. Josef und Kindertageseinrichtung
  • fröhliche, bunte Farben (Grundfarben), die auch die
    Farben der Stadt Dillingen Blau und Gelb beinhalten

Das Logo kann uns sagen:

  • In St. Josef stehen die Kinder im Mittelpunkt allen Denkens und Handelns. Wir begleiten Kinder verschiedener Altersgruppen.
  • Kinder, die ganz individuell sein dürfen, die voller Leben sind,
    miteinander in Beziehung stehen, geborgen und geschützt sind, auf dem Weg in ihr Leben.
  • Die große goldene Figur hält einen Stab, der eine Verbindung zwischen Erde und Himmel darstellt. Sie weist symbolisch auf den heiligen Josef hin, der als Schutz- und Namenspatron für die katholische Einrichtung gewählt ist.
  • Die Figur kann ebenso für die Erzieher/innen stehen, die wie der heilige Josef Fürsorge, Treue und Mut zeigen, als Hörende mit den Kindern unterwegs sind, in Offenheit für die täglichen Aufgaben leben, sich an diese Werte halten und diese den Kindern auf dem Lebensweg weitervermitteln.
    Logoerstellung: Agentur Walter, Gundelfingen Frühsommer 2010

Bauantrag

Zunehmend wird die bauliche Sicherheit des Hauses eine Frage. Bei der Überprüfung der Kosten für eine Sanierung des Hauses wird klar, dass ein Neubau wesentlich billiger als die Sanierung kommt. Nach der Statistik der Stadt gibt es in der Stadtmitte Dillingen weniger Kinder, die einen Kindergartenplatz benötigen. Der Oberbürgermeister der Stadt Dillingen, Herr Kunz, fragt bei der Provinzgemeinschaft Maria Medingen, der Trägerin des Kindertagheimes St. Josef, an, ob es nicht ein gemeinsames Projekt zusammen mit der Stadt und Ordensgemeinschaft für die Zukunft geben könnte.

Ausgangslage 2009/10 war: Der Bedarf an Krippenplätzen steigt, die in der Stadtmitte angebotenen Kindergartenplätze übersteigen den Bedarf. Darum schlägt die Stadtverwaltung  Dillingen vor, für alle Kindergartenkinder von St. Josef und dem bisherigen Abenteuerland unter der pädagogischen Leitung des Ordens Kindergartengruppen im Gebäude des Kindergartens in der Kapuzinerstraße 31 und im „alten“ Gebäude des Kindertagheimes vier Krippengruppen einzurichten.


Bauantrag für die neue Einrichtung am Klosterhof, erstellt vom ASCO Team Dillingen
für die Stadt Dillingen als Bauherr

Gleichzeitig soll mit einem Neubau für eine Einrichtung für 175 Kinder (100 Kindergarten- und 75 Krippenplätze) begonnen werden. Bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück für die neue Einrichtung fragt die Stadt Dillingen bei der Ordensgemeinschaft an, ob sie ein geeignetes Grundstück zur Verfügung stellen könnte. Die Entscheidung fällt für ein Grundstück beim Klosterhof der Dillinger Franziskanerinnen. Ein Grundstück von 6407qm wird von der Ordensgemeinschaft mit einem Erbbaurechtsvertrag der Stadt Dillingen übergeben. Solange dort eine kirchliche Kindertagestätte geführt wird, verlangt die Ordensgemeinschaft keinen Erbbauzins von der Stadt Dillingen.

Der Ordensgemeinschaft als bisheriger Trägerin ist es ein Anliegen, für eine Nachfolgeeinrichtung unseres Hauses St. Josef eine kirchliche Trägerschaft und das entsprechende pädagogische Konzept zu sichern. Gespräche mit Verantwortlichen im Kindergartenwesen beim Bistum Augsburg ermutigen, bei der Pfarrei St. Peter in Dillingen um die Trägerschaft anzufragen und gleichzeitig anzubieten, für die neue Einrichtung St. Josef vorerst die Geschäfte weiter zu führen. Die Provinzgemeinschaft stellt dafür Mitarbeit aus der eigenen Verwaltung und eine Ordensschwester als Trägervertreterin zur Verfügung.

Ab 1. Sept. 2010 übernimmt die kath. Pfarrkirchenstiftung St. Peter, Dillingen die Trägerschaft.
Die Krippe mit Platz für 60 Kinder bleibt im alten Haus St. Josef. Der Kindergarten zieht in das Gebäude in der Kapuzinerstr. 31 mit Platz für bis zu 150 Kindergartenkinder um. Beide Einrichtungen verbleiben dort, bis die Kindertageseinrichtung St. Josef im ehemaligen Klosterhof gebaut ist. Beide Häuser sind baulich renovierungsbedürftig, der pädagogische Alltag stellt die Mitarbeiterinnen unter den gegebenen Bedingungen besonders in der Krippe vor besondere Herausforderungen.
Das Foto auf der Seite 7 zeigt den Beginn mit dem Team in der Klosterkirche des Mutterhauses im August 2010, im Mutterhaus begann 1837 die erste Kinderbewahranstalt.

Spatenstich

Baustelle

Am 23.09.2011 findet der Spatenstich für die Kita auf dem Gelände des Klosterhofes statt. Bauträger ist die Stadt Dillingen/Donau. Als Architektenbüro wählt die Stadt Dillingen das ASCO Team aus Dillingen. In einem beratenden Ausschuss werden pädagogische Ideen der Trägervertreterin, der Kindertageseinrichtungsleiterin, der Mitarbeiterinnen und Eltern gehört und nach Möglichkeit im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben umgesetzt.

Wir hoffen zu Beginn des Jahres 2013 in die neue Einrichtung St. Josef mit Krippe und Kindergarten umziehen zu können, um dort für Erziehung und Bildung der Kinder einen Lebensraum zu gestalten.

„Die Kindertageseinrichtung „St. Josef“ ist ein Angebot für Kinder und deren Eltern, über das die katholische Kirche Antwort geben will auf die vielfältigen Bedürfnisse von Familien. Sie erhält ihre besondere Prägung durch das im katholischen Glauben gründende Welt- und Menschenbild. Kindern wird die Möglichkeit gegeben, vor dem Hintergrund ihrer eigenen familiären Lebenserfahrung in einem neuen und anderen Lebensraum ihr Kindsein mit seinen Bedürfnissen leben zu können. Dazu gehört, dass das Kind in diesem neuen Lebensraum seine Erfahrungen und seine Handlungsmöglichkeiten erweitern, wachsen und reifen lassen kann und dazu befähigt wird, neue Weisen des Verstehens und der Verständigung, des Umgangs mit Menschen und der Natur zu finden. Die Einrichtung ist Teil der Pfarrgemeinde „St. Peter“. Durch die Teilhabe am Leben der Pfarrgemeinde und das Erleben und Miterleben der Feste und Feiern des Kirchenjahres erfährt sich das Kind als Mitglied der Gemeinschaft. Durch diese elementaren, mitmenschlichen Erfahrungen soll die Grundlage für Gotteserfahrung und die Begegnung mit Gott geschaffen werden.

Die Kindertageseinrichtung „St. Josef“ steht auch offen für Kinder aus Familien anderer Glaubenshaltungen. Sie achtet die religiöse Überzeugung, die Kindern dieser Familien in ihrem Elternhaus vermittelt wird. Von den Eltern wird jedoch erwartet, dass sie das religiöse Angebot der Einrichtung respektieren.“ Aus der Kindertageseinrichtungsordnung

Das Haus steht in erster Linie den uns anvertrauten Kindern zur Verfügung, bietet aber auch den Erziehungsberechtigten und Fachkräften Raum zu Begegnung und Austausch. Für die Zusammenarbeit mit der Fachakademie für Sozialpädagogik, als Ausbildungsstätte für zukünftige Erzieher/Innen, die vor Ort seit 100 Jahren mit unserem Haus kooperiert, sind wir weiter offen und bereit.

Dankbar sind wir für das Angebot des „Raumes der Stille“ der für religiöse Angebote, besinnliche Feier des Geburtstages… Raum zur Konzentration bildet. Dieser Raum kann für Erwachsene und Kinder „Stille“ als wichtige Lebenserfahrung ermöglichen.

Allen, die den Weg in der nunmehrigen Kindertageseinrichtung St. Josef durch 175 Jahre mitgetragen, gestaltet und die Entwicklungen umgesetzt haben, an dieser Stelle ein herzliches Vergelt’s Gott!

Provinzialat Maria Medingen, zum 21. Nov. 2012

Sr. Marianne Willjung OSF
zurzeit Trägervertreterin

Ausblick: Baustelle im November 2012 Neubau St. Josef  Am Klosterhof 1